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Teepflanze

Die Teepflanze, Gattung Camellia, ist ein immergrünes Baumgewächs und
hat ihre nächste Verwandtschaft unter den heute bekannten Kamelien.
Neben vielen vorgenommenen Kreuzungen lassen sich zwei Hauptgruppen unterscheiden:

Camellia sinensis (China-Teepflanze)
Camellia assamica (Assam Teepflanze)



Über den eigentlichen botanischen Ursprung ist man sich bis heute uneinig – man vermutet die Stammpflanze im indischen Assam, von wo aus sie sich nach China ausgebreitet hat. Die in den Urwäldern beheimatete Pflanze ist evtl. einmal einem Schädling zum Opfer gefallen und somit aus Indien verschwunden.(wie der Pilz hemileia vastatrix, der auf Sri Lanka die gesamte Kaffeekultur vernichtet hat)


Mit einer rund 5.000 Jahre alten Tradition gilt China jedoch als das Ursprungsland des Tees – ca. 221 v.Chr. wurde in China zum ersten Mal eine Teesteuer erwähnt.


Erst 1823 entdeckte man im nordindischen Assam wieder wildwachsende Teesträucher und begann fortan, diese zu kultivieren.

   
Unterschiede & Gemeinsamkeiten  

Gemeinsamkeiten

Beide Arten haben dunkle, immergrüne, kurzstielige Blätter, die abwechselnd an den Trieben stehen. Sie sind lederartig, glänzend und an den Rändern leicht gezähnt. Die jüngsten Blätter sind an der Unterseite leicht behaart, was ihnen einen schwach-silbrigen Glanz verleiht.

Die Blüten haben weiß bis rosigfarbene Blütenblätter mit vielen leuchtend-gelben Staubblättern. Einzeln oder zu zweit finden sie sich in den Blattachseln.

Die runden Früchte bilden eine grünlich-braune, holzige und dreifächerige Kapsel mit ein bis drei kirschkerngroßen Samen.

   

Unterschiede

Die Camellia sinensis bleibt auch ohne Beschneiden strauchartig und wird nicht mehr als 3 bis 4 Meter hoch. Die Blätter sind lanzettförmig und selten länger als 12 cm und breiter als 3 cm. Diese Pflanze eignet sich mehr für die gemäßigten Zonen, verträgt geringen Frost und ist bedingt widerstandsfähig gegen Krankheiten.

Die Camellia assamica kann zu einem stattlichen Baum von 8 bis 15 m Höhe heranwachsen (in seltenen Fällen teilweise auch bis zu 25 m oder 30 m Höhe). Die Blätter sind oval und erreichen eine Länge von 15 bis 25 cm bei einer Breite von rund 10 cm. Die assamica eignet sich gut für heiße, tropische Gegenden mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Die Assam-Hybride ist das Ergebnis verschiedenster Kreuzungen der beiden Arten. Ziel war es eine Kulturform zu entwickeln, die besonders ertragreich, wider-standsfähig und fein ist. Sie bildet heute die Grundlage der Teekulturen und wird stetig verfeinert.

   
Aufzucht & Wachstum  

Für gutes Wachstum benötigt der Teestrauch:
durchschnittliche Jahrestemperatur von mindestens 18°C, nicht mehr als 32°C und nicht weniger als 4°C. Vergleich Bremen 9°C! eine durchschnittliche Sonneneinstrahlung pro Tag von mindestens 4 Stunden gleichmäßig über das Jahr verteilte Niederschläge von mindestens 1.600 mm Vergleich Bremen 715 mm tiefgründigen, lockeren Boden mit zahlreichen Nährstoffen, sowie gute Bodenfeuchte ohne Staunässe.

Für den heutigen Teeanbau werden überwiegend die widerstandsfähigen und ertragreichen Züchtungen verwendet (Hybriden)


Generative Züchtung
Bis in die 60er Jahre wurden Jungpflanzen überwiegend aus Teesamen gezüchtet.

Vegetative Züchtung
Heutzutage schneidet man Stecklinge von ausgewählten Mutterpflanzen und zieht sie in einem Anzuchtbeet, sog. Nurseries, heran. Ab einer Größe von etwa 40-50 cm, nach ca. 1 Jahr, wird die Teepflanze auf vorbereitete Felder der Teeplantage gepflanzt. Fortan wird die Pflanze so beschnitten, dass sie eine Buschform bildet und nicht zu einem Baum heranwächst. Das Jahr der Auspflanzung bezeichnet man als das „0-Jahr“.

Im 1. Und 2. Jahr erfolgt noch keine Pflückung – im 3. Jahr beträgt die Ausbeute rund 12%, im 4. Jahr bereits ca.40%. Ab dem 5. Jahr erhält man etwa 50% - von nun an ist die Pflanze voll ausgereift. (In China ist die Pflanze teilweise schon nach 2,5 –3 Jahren voll ausgereift) Im Rhythmus von 3-4 Jahren wird die fertige Pflanze gepruned (beschnitten), der beste Zeitpunkt ist der Monat November. Man erlaubt der Pflanze rund 5 Blätter zu bilden, dann wird sie erneut auf 2 Blätter gestutzt.

Sobald die Pflanze wieder 5 Blätter hervorgebracht hat, wird sie dergestalt beschnitten, dass sie einen carpet (Pflückteppich) bildet und wieder beerntet werden kann. Die Dauer dieser Prozedur beträgt ca. 18 Monate. Die jeweils abgeschnittenen Blätter und Zweige werden zur Humusbildung während der Prunezeit zwischen die Pflanzen gegeben.


   
Das Teepflücken  

Je nach gewünschter Qualität und Anspruch an den Tee wird entweder per Maschine oder per Hand gepflückt. Teilweise erlaubt die geographische Begebenheit, wie an den Berghängen, nur eine Handpflückung. Im Schnitt kann die Pflanze alle 7-10 Tage, je nach Klima und Lage, beerntet werden. Je höher die Lage, desto langsamer das Wachstum. Für 1 kg fertigen Tee müssen ca. 4-4,5 kg grünes Blatt gepflückt werden.

Maschinenpflückung
Geerntet werden die oberen 2-4 Blätter inclusive der Stängel und Stiele. Die Ausbeute ist groß, die Ernte mit wenig Personaleinsatz zu bewerkstelligen.

Handpflückung
Erklärtes Ziel ist die Pflückung der obersten beiden Blätter und der jungen Blattknospe - two leaves and a bud. Rund 23 kg grünes Blatt wird im Schnitt von einer Pflückerin erwartet – eine gute Pflückerin schafft bis zu 110 – 115 kg pro Tag.

   
Das Teeblatt  

Beschreibung des Teeblattes

(G) T - Golden Tipp - Blattknospe; FOP - Flowery Orange Pekoe - junges Blatt mit flaumig beharrter Spitze; OP - Orange Pekoe - Blatt mit silbriger Spitze; P - Pekoe - breiteres Blatt; PS - Pekoe Souchong - dickeres Blatt; S - Souchong - grobes und breites Blatt